Am 30. März 2023 haben der Energieerzeuger KMW (Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG) und das norwegische Data-Center-Unternehmen Green Mountain den Gesellschaftervertrag zum Bau eines Rechenzentrums auf der Ingelheimer Aue unterschrieben.
In der neuen Rechenzentrumsgesellschaft Green Mountain KMW Data Center GmbH sind beide Unternehmen jeweils mit 50 Prozent beteiligt.
Die Landeshauptstadt Mainz hat den Bauantrag bereits genehmigt. Auf der Ingelheimer Aue sollen auf einer Grundstücksfläche von 25.000 Quadratmetern, das entspricht etwa dreieinhalb Fußballfeldern, sukzessive drei Gebäude mit einer IT-Leistung von insgesamt 54 MW entstehen. Der Bau des ersten Gebäudes beginnt voraussichtlich im Herbst 2023.
Eine Partnerschaft mit Perspektive
KMW nutzt Synergien am Standort zur nachhaltigen Versorgung der Gebäude und verantwortet die spätere Instandhaltung. Dafür stellt das Unternehmen Fachpersonal.
„Uns war es wichtig, einen Partner zu finden, der über ausreichend Erfahrung beim Bau und Betrieb von Rechenzentren sowie im Bereich der Kundenakquise verfügt. Green Mountain ergänzt uns optimal“, erklärt Dr. Oliver Malerius, Vorstandsvorsitzender der KMW.
Green Mountain betreibt hochsichere und nachhaltige Rechenzentren in Norwegen und England. Das norwegische Unternehmen wird die Rechenzentrums-Flächen vermarkten und bringt die Kunden auf die Ingelheimer Aue.
„Green Mountain hat die Vision, in der Rechenzentrumsbranche den grünen Standard zu setzen. Deshalb hat uns der umweltfreundliche Ansatz der KMW für den Betrieb des Rechenzentrums besonders gut gefallen,“ begründet Svein Atle Hagaseth, CEO von Green Mountain.
„Uns war es wichtig, dass der zukünftige Partner gut zur Kultur der KMW passt. Schließlich handelt es sich um ein großes und langfristig angelegtes Projekt in Mainz,“ meint Jörg Höhler, Vorstandsmitglied der KMW. „Wir sind überzeugt davon, dass Green Mountain nicht nur das notwendige Know-how mitbringt, sondern auch die Wertvorstellungen der KMW und ihrer Anteilseigner teilt,“ ergänzt Stephan Krome, ebenfalls KMW-Vorstandsmitglied.
Optimale regionale Vernetzung
Gert-Uwe Mende, KMW-Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, betont die regionale Verbundenheit des Projekts: „Mit unserem nachhaltigen Rechenzentrum leisten wir nicht nur einen energieeffizienten und ressourcenschonenden Beitrag zur Digitalisierung der Region, wir bieten auch regionalen Unternehmen die Möglichkeit, die Flächen des Rechenzentrums zu mieten. Eine wirtschaftlich starke Region braucht eine gute Infrastruktur. Dazu leistet das Rechenzentrum auf der Ingelheimer Aue einen wertvollen Beitrag.“
Gute Standortfaktoren für ein grünes Rechenzentrum
Das Betriebsgelände der KMW auf der Ingelheimer Aue bietet einige Vorteile, die für den Betrieb des Vorzeige-Rechenzentrums besonders günstig sind – beispielsweise die Stromversorgung durch Erneuerbare Energien Portfolio der KMW sowie die gute Netzanbindung.
Die umliegenden Kraftwerke der KMW sichern die Notstromversorgung. Dadurch ist es nicht notwendig, teure und klimabelastende Notstromdiesel-Aggregate einzusetzen und das Rechenzentrum kann emissionsarm betrieben werden.
Die im Endausbau bis zu 60 MW entstehende Abwärme wird über Großwärmepumpen klimabewusst ins Mainzer Fernwärmenetz gespeist. Kühlwasser bezieht das Rechenzentrum aus dem Rhein.
„Es handelt sich um ein Leuchtturmprojekt der Branche, da die Kombination aus sicherer, emissionsfreier Stromversorgung, nachhaltiger Wärmenutzung und effizienter Kühlung einzigartig für ein Rechenzentrum dieser Größe ist, “ erklärt Markus Blüm, Geschäftsführer der Green Mountain KMW Data Center GmbH.
„Das Gelände eignet sich optimal für den Bau eines Rechenzentrums. Die Fläche liegt weder in einem Naturschutzgebiet noch müssen für den Bau freie Flächen versiegelt werden. Eine bestehende Industriefläche auf Mainzer Boden wird somit bestmöglich genutzt,“ so Tobias Junglas, ebenfalls Geschäftsführer Green Mountain KMW Data Center.
An dem Projekt ist die TTSP HWP Planungsgesellschaft mbH aus Frankfurt beteiligt, die auf die Generalplanung von Rechenzentren spezialisiert ist. Hierbei hatte diese zusätzliche Unterstützung vom Planungsbüro GePlan Ingenieure GmbH & Co.KG aus Hennef. Über einen Fassadenwettbewerb konnte das Architekturbüro Kölling aus Bad Vilbel zudem mit einer gelungenen Fassade überzeugen.
Geschäftsführer der Green Mountain KMW Data Center GmbH
Tobias Junglas, KMW
Markus Blüm, KMW
Svein Atle Hagaseth, Green Mountain
Rafi Wunsh, Azrieli
Über Green Mountain
Green Mountain entwirft, baut und betreibt hochsichere, innovative und nachhaltige Rechenzentren in Norwegen und England. Die Rechenzentren werden mit kostengünstigem, zu 100 Prozent erneuerbarem Strom betrieben, und der Einsatz von Fjordwasser-Kühlung in den norwegischen Rechenzentren sorgt für eine hohe Energieeffizienz.
Das Unternehmen wurde 2021 von der israelischen Azrieli Group übernommen und betreibt derzeit die folgenden Rechenzentrumsstandorte: Das SVG1-Rennesøy in der Nähe von Stavanger, das RJU1-Rjukan in Telemark und das Rechenzentrum OSL1-Enebakk circa 20 km außerhalb von Olso. Darüber hinaus wurde kürzlich durch die Übernahme eines bestehenden Unternehmens ein Rechenzentrum in London (LON1-Ost) errichtet, dass sich in einem der wichtigsten Rechenzentrumsknoten der Welt befindet. Alle Rechenzentren werden zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben. Zu den bestehenden Kunden gehören große internationale Unternehmen u. a. aus den Bereichen Cloud, Banken/Finanzen, HPC oder der Automobilbranche. Die Sicherheit der Rechenzentren ist auf höchstem Niveau und Green Mountain verfügt über mehrere ISO-Zertifizierungen. www.greenmountain.no
Weiterführende Informationen finden Sie auf: www.kmw-ag.de/rechenzentrum