Nach zwei intensiven Wochen ist der diesjährige Revisionsstillstand im Müllheizkraftwerk (MHKW) auf der Ingelheimer Aue erfolgreich abgeschlossen worden. Die Anlage wurde am 18. Mai planmäßig wieder in Betrieb genommen – ein wichtiges Signal für die Entsorgungssicherheit in Mainz und der Region.

„Unser Ziel ist es, das MHKW zuverlässig und sicher zu betreiben. Die regelmäßige Revision ist dafür unerlässlich“, sagt Johannes Schirner, Revisionsleiter bei KMW. In diesem Jahr stand die Verbrennungslinie 1 im Fokus der Revision während an der Verbrennungslinie 2 und 3 eine Inspektion durchgeführt wurde.  Auch der Müllbunker, in dem täglich bis zu 1.500 Tonnen Abfall aus Mainz und Umgebung ankommen, wurde dabei gründlich begutachtet – inklusive der aufwändigen Inspektion der linken Seite des Müllbunkers. Im vergangenen Jahr war die rechte Seite überprüft worden.

 

 

Die Revision entspricht in ihrem Prinzip einer technischen Hauptuntersuchung, wie man sie vom Auto kennt – nur im deutlich größeren Maßstab. Etwa 1.900 Einzelmaßnahmen wurden im Vorfeld geplant, mit 62 Partnerfirmen abgestimmt und anschließend präzise und nach striktem Zeitplan umgesetzt. Dazu zählten unter anderem Reinigungsarbeiten, Inspektionen, Austausch- und Instandsetzungsmaßnahmen sowie Prüfungen sicherheitsrelevanter Bauteile. Um die Arbeiten durchzuführen, mussten Stromversorgungen abgeschaltet, Anlagenteile entleert und umfangreiche Gerüste aufgebaut werden.

„Solch eine Revision ist immer ein komplexes Zusammenspiel vieler Beteiligter und auf die Stunde genau getaktet“, betont Johannes Schirner. „Dass wir den Zeitplan einhalten konnten, spricht für die gute Vorbereitung und das Engagement aller Beteiligten. Die Vorbereitungen für das Folgejahr fängt schon kurz nach der Revision wieder an – nach der Revision ist also vor der Revision.“

Insgesamt trugen mehr als 350 Personen zum Gelingen bei – darunter Fachkräfte der KMW ebenso wie zahlreiche externe Dienstleister. Als kleines Dankeschön für die reibungslose Zusammenarbeit fand ein gemeinsames Bergfest mit Pizza statt – eine Tradition, die sich in den vergangenen Jahren etabliert hat.

 

 

Das Müllheizkraftwerk auf der Ingelheimer Aue ist ein zentraler Baustein der regionalen Abfallwirtschaft. Rund 350.000 Tonnen Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle werden hier jährlich umweltgerecht verwertet. Dabei entstehen nicht nur Wärme für das Mainzer Fernwärmenetz und Prozessdampf für benachbarte Anlagen, sondern auch rund 20 Megawatt Strom. Selbst die verbleibende Schlacke wird weiterverwendet – etwa im Straßenbau.

„Mit unserem Müllheizkraftwerk sichern wir die kommunale Abfallentsorgung für rund eine halbe Million Menschen – und das möglichst effizient, sauber und ressourcenschonend“, erklärt Marcus Langer, Geschäftsbereichsleiter der KMW und Geschäftsführer der EGM. „Dass die diesjährige Revision so reibungslos und unfallfrei verlaufen ist, ist keine Selbstverständlichkeit. Mein Dank gilt allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihre Sorgfalt.“

Nach der erfolgreichen Wiederinbetriebnahme läuft der Anlagenbetrieb nun wieder im Normalmodus – bis zur nächsten Revision im kommenden Jahr.